Ende Januar schrieb Herr Burkamp einen Artikel in der lokalen Tageszeitung über die Wasserfreunde Bielefeld, den Ihr jetzt alle auch lesen könnt.

 
 
 
Schwimmen: Gemischte Gefühle nach DMS-Absage. Ungerechts ist Interimstrainer.

Peter Burkamp

Bielefeld (pep). Er sollte das erste große Wettkampfereignis dieses Jahres werden, doch nun fällt der Deutsche Mannschaftswettbewerb Schwimmen, kurz DMS, erneut der Pandemie zum Opfer.

Der Deutsche Schwimm-Verband hat den für das erste Februar-Wochenende geplanten Wettkampf kurzfristig abgesagt. In Essen, Aachen, Hannover und Mainz sollten sich die Mannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga treffen, um ihre Meister und Absteiger zu ermitteln. Bei den Wasserfreunden Bielefeld sieht man die Absage durchaus mit gemischten Gefühlen. Einerseits bleiben dem heimischen Verein damit die Startplätze für die Frauen- und Männermannschaft in der 2. Bundesliga erhalten. „Uns ist damit allerdings auch kurzfristig ein Ziel verloren gegangen. Wir haben auf diesen Wettkampf hingearbeitet“, sagte Claudius Ditz, der bei den Wasserfreunden für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und selbst noch aktiv schwimmt.

Noch sei unklar, ob die NRW-Meisterschaften im April oder Mai ausgetragen würden und damit als nächste Motivationsmöglichkeit gelten können. Für die DMS hatte sich sogar ein Trainer gefunden, der die Wasserfreunde auf die Zweitligawettbewerbe vorbereitet hatte. Bodo Ungerechts, Sportwissenschaftler an der Uni Bielefeld, war auf den Verein zugekommen. Endet die Zusammenarbeit zwischen den Wasserfreunden und Ungerechts nun wegen der Absage der Wettbewerbe? „Herr Ungerechts hat die DMS-Vorbereitung als Projekt gesehen. Unsere Hoffnung ist, dass er weitermacht und wir mit ihm den Übergang nach und nach zu jüngeren Trainern hinbekommen“, sagt Thorsten Lüngen, sportlicher Leiter der Wasserfreunde.

Beim DSV hatte man bis zuletzt gehofft, „dass eine Absage diesmal zu vermeiden ist“, erklärte Tjark Schroeder, Abteilungsleiter Wettkampfsport Schwimmen im DSV. In einigen Gebieten seien die Schwimmhallen aber bereits wieder geschlossen, eine einheitliche Lösung für Auf- und Abstieg ließe sich somit nicht mehr gewährleisten.

Im Zuge dieser DSV-Entscheidung sind auch alle DMS-Durchgänge auf NRW-Ebene (Oberliga und Landesliga) abgesagt worden.

Martin Wolff punktet am besten

 

Die 2. Mannschaft der Wasserfreunde schafft bei der DMS den Klassenerhalt in der Landesliga Westfalen.

 

Noch vor einer Woche haben die ersten Mannschaften über ihren sensationellen Verbleib in der 2. Bundesliga gejubelt. Jetzt legten die Männer der zweiten Mannschaft der Wasserfreunde nach und feierten in Lünen den Klassenerhalt in der Landesliga Westfalen. Mit diesen Erfolgen haben bereits drei Bielefelder Teams die in sie gesetzten Erwartungen beim Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS) mehr als erfüllt. Am kommenden Wochenende starten weitere (Nachwuchs-)Teams der Wasserfreunde auf Bezirksebene.

 

Dank ihren achten Platz in der Gesamtwertung werden die Wasserfreunde mit ihrer zweiten Mannschaft auch im nächsten Jahr wieder in der Landesliga Westfalen starten. „Das Swim-Team Hamm und das Team aus Neheim-Hüsten sind abgestiegen“, erläuterte der Wasserfreunde-Coach. Nachdem Jan Dittmar als erster Starter über 200 m Freistil (2:07,16 min / 477 Punkte) unter den Erwartungen blieb, steigerte sich das Team im Laufe der Veranstaltung von Wettkampf zu Wettkampf. Das galt auch für den Ex-Herforder, der danach über 100 m Rücken (1:02,88 min / 470) überzeugte und am Schluss mit 1807 Punkten zweitbester Punktesammler der Wasserfreunde wurde.

 

Zudem musste der 17-jährige Jan Dittmar kurzfristig für den 22-jährigen Routinier Fabian Mund über 200 m Brust einspringen. Der ‚Pechvogel des Tages’ hatte sich bei seinem 100 m Brust Rennen erneut einen Bänderriss zu gezogen. „Fabian hatte einen Bänderriss gerade ausgeheilt und deshalb auch auf einen Start in der 2. Bundesliga verzichtet“, berichtete Christof Taube. „Trotz starker Schmerzen hat er sein 100 m Rennen in passablen 1:09,39 Minuten beendet und konnte danach zu den 200 m Brust nicht mehr antreten.“

 

Im mannschaftsinternen Punkte-Ranking lag der reaktivierte Martin Wolff (1.901 Punkte) noch vor Youngster Jan Dittmar (1.807 Punkte) und DLRG-As Jens Jagiella (1.516 Punkte). Als B-Kader-Athlet der Gütersloher DLRG-Gruppe startete Jens Jagiella bereits mehrfach erfolgreich für die Wasserfreunde bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schwimmer und enttäuschte auch diesmal nicht.

 

Gewohnt zuverlässig spulte der 32-jährige Diplom-Verwaltungswirt sein Pensum auf den Kraulstrecken ab. Sowohl über 50 m Freistil (25,28 sec) als auch über 100 m Freistil (56,10 sec) hatte er jeweils bemerkenswerte 518 Punkte gesammelt. Auch seine 200 m Freistil-Zeit (2:06,16 min / 488) konnte sich sehen lassen. „Jens hat im vergangenen Jahr in seiner Altersklasse immerhin vier Medaillen bei den Weltmeisterschaften der Rettungsschwimmer im australischen Adelaide gewonnen.“

 

Speziell für die DMS in Form gebracht hatte sich Martin Wolff. Der 29-jährige Wasserfreund präsentierte sich in sehr guter Verfassung und spulte routiniert sein Programm ab – über 100 m Brust (1:09,83 min / 505) und 200 m Brust (2:32,67 min / 490) genauso wie über 200 m Lagen (2:20,71 min / 472) und über 100 m Rücken (1:04,58 min / 434). Bessere Zeiten verhinderte eine starke Erkältung noch kurz vor den Meisterschaften.

 

Sehr zufrieden mit seinen Zeiten war auch Christof Taube, der als Trainer und Aktiver in einer Doppelfunktion in Lünen weilte und drei Starts absolvierte. Zum einen war Taube über 200 m Schmetterling (2:21,49 min / 451) so schnell wir seit fünf Jahren nicht mehr, zum anderen überzeugte der 41-jährige Schwimmer mit Durchhaltevermögen über 400 m Lagen (5:13,94 min / 422) und Schnellkraft über 100 m Schmetterling (1:03,35 min / 437).

 

In den Dienst der Mannschaft gestellt hat sich Niklas Füllbier (25), der über 400 m Lagen (5:19,03 / 402) und über 1500 m Freistil (18:50,05 min / 422) zwei trainingsintensive Strecken sehr gut bewältigte. Ähnliches gilt für Max Borchers (24), der nach einer Disqualifikation die 200 m Lagen (2:25,69 min / 426) zweimal bewältigen musste und über 400 m Freistil (4:38,19 min / 444) sein punktbestes Ergebnis erzielte. „Beim Lagenschwimmen hatte Max kurioserweise beim Wechsel vom Rücken- auf die Bruststrecke die Bahn verlassen.“ Nach einer optimalen Startphase sprintete Alexander Bockhorst (31) zu starken 25,48 Sekunden (502 P.) über 50 m Freistil, während Thomas Heinze über 100 m Schmetterling (1:06,41 min / 379) weitere Punkte für die Wasserfreunde sammelte.

 

Die beiden 14-jährigen Nachwuchsschwimmer Leon Uwarow und Andre Schweigert absolvierten ihre ersten äußerst respektablen Einsätze im Landesliga-Team. Nach einer nur 20-minütigen Pause stand Leon Uwarow nach seinem 1500 Meter-Freistil-Rennen (18:43,79 min / 429) bereits wieder auf dem Startblock, um die 400 m Freistil (4:47,85 min / 400) zu schwimmen. Abschließend sorgte er über 100 m Freistil (57,10 sec / 487) für ein weiteres Ausrufezeichen. Zufrieden sein konnte auch Andre Schweigert mit seiner um gleich drei Sekunden unterbotenen Bestleistung über 200 m Schmetterling (2:30,20 min / 377).

4x50 Freistil männlich OWL Rekord 1:34,58  13. Platz

4x 50 Freistil Frauen 1:47, 58 Platz 11

 

Karolin Taube 100m Rücken 1:08,55

Gabriel Lotz 50m Freistil 24,22



4*200 Freistil Frauen:
Disqualifikation

Carla Beckmann
Annika Günzel
Ilka Bathge
Karolin Taube

4*200 Freistil Männer:
8:16,18 Platz 12
OWL-Rekord

Timo Pohlmann
Gabriel Lotz
Alexander Teubert
Claudius Ditz

4*100 Freistil Frauen
4:06,59 Platz 9

K. Taube
A. Günzel
I. Bathge
C. Beckmann

4*100 Freistil Männer
3:40,17 Platz 11
Vereinsrekord

G. Lotz
T. Pohlmann
A. Teubert
C. Ditz

4*100 Lagen mixed
4:16,85 Platz 12

A. Teubert
G. Lotz
C. Beckmann
K. Taube

4*100 Freistil mixed
3:55,09 Platz 15

Timo Pohlmann
Claudius Ditz
Karolin Taube
Lina Haberstroh

4*100 Lagen Frauen
4:36,73 Platz 12

K. Taube
L. Haberstroh
C. Beckmann
I. Bathge

4*100 Lagen Männer
4:07,79 Platz 12

A. Teubert
G. Lotz
T. Pohlmann
C. Ditz

Zwei Podestplätze für die Wasserfreunde bei den 50. Deutschen Masters-Meisterschaften „Kurze Strecke“ im Osnabrücker Nettebad.

 

Bei den Deutschen Meisterschaften der Masters konnten die Schwimmer ein Jubiläum feiern. Die 50. Auflage motivierte immerhin mehr als 900 Athleten nach Osnabrück zu reisen. Ein Beleg dafür, wie ambitioniert die Schwimmer die Wettkämpfe angehen, sind nicht so sehr die rekordverdächtigen 2800 Starts, sondern eher die 15 nationalen Bestmarken.

 

Auf Rekordjagd befanden sich auch zwei Schwimmer der Wasserfreunde, die ebenfalls mit erfreulichen Resultaten überraschten. Ein Garant für herausragende Leistungen ist seit Jahren Carla Beckmann (AK 30), die ihre Klasse auch auf den kurzen Strecken unter Beweis stellte. Über 100 Meter Schmetterling holte sie sich mit einer neuen persönlichen Bestzeit in 1:06,32 Sekunden den Titel.

 

Die frisch gekürte Deutsche Meisterin lag schon nach der Wende mit einer Zwischenzeit von 31,80 Sekunden deutlich in Führung. Die gab die 34-jährige Bielefelderin auch nicht mehr her. Am Ende hatte sie einen komfortablen Vorsprung von über einer halben Sekunde vor Claudia Stich (1:06,86 min/1.FC Nürnberg). Dritte wurde Nicole Kentschke (1:09,68 min/SV TuS Herten). Über 200 Meter Freistil, der zweiten Lage von Carla Beckmann, drehte Claudia Stich den Spieß um und gewann in 2:15,92 Minuten. Hinter Maike Grösch (2:17,93 min/Zehlendorfer TSV) sicherte sich die Wasserfreundin immerhin noch DM-Bronze in 2:18,95 Minuten – erneut Bestzeit.

 

Auf denselben Strecken und Lagen war auch Claudius Ditz (AK 20) auf Bestzeiten-Niveau unterwegs. Wie stark die Konkurrenz ist, musste er schon über 100 Meter Schmetterling leidvoll erfahren. Er schlug mit Saisonbestzeit in 1:04,30 Minuten an und landete damit auf dem 13. Platz. Der neue Deutsche Masters-Meister Marcel Stöwer (W98 Hannover) siegte in 57,63 Sekunden. Ähnlich komfortabel war der Vorsprung des Niedersachsen auch über 200 Meter Freistil (1:56,55 Minuten). Claudius Ditz wurde in seiner zweiten Lage Zwölfter in 2:07,21 Minuten.

 

Nach der Silbermedaille über 200 Meter Schmetterling (2:28,14 min) bei den Deutschen Mastersmeisterschaften „Lange Strecke“ in Wetzlar war es für Carla Beckmann bereits die dritte Medaille bei nationalen Titelkämpfen in diesem Jahr. Mit Silber konnte sie gut leben, da sie dieses Jahr als älteste Schwimmerin der Altersklasse gegen die amtierende Masters-Weltmeisterin antreten musste. „In der Altersklasse 30 gibt es derzeit einige noch sehr schnelle Schwimmerinnen“ gibt sie zu Protokoll. „Geschenkt wird einem nichts. Aber mit ernsthafter Konkurrenz macht es mir auch mehr Spaß.“ Nach einer längeren krankheitsbedingten Pause schwamm Claudius Ditz auf den langen Strecken immerhin in Medaillen-Nähe. „Meine Leistungen über 200 Meter Schmetterling (2:32,15 min. / 5.) und über 200 Meter Brust (2:42,73 min / 4.) waren trotz der krankheitsbedingten Umstände besser als erwartet.“

 

Über 200 Meter Schmetterling lag Claudius Ditz nach der Hälfte des Rennens nur 0,5 Sekunden hinter dem 3. Platz. Zum Ende des Rennens schwanden ihm allerdings die Kräfte. Dennoch unterbot er seine Bestzeit um fünf Sekunden. Beide Schwimmer haben sich mit diesen Leistungen für die Offenen NRW-Meisterschaften (23./24. Juni) in Wuppertal qualifiziert.